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Die Berufsschulstufe an der Martinsschule Ladenburg

Unser Leitsatz: "Gemeinsam erwachsen werden"

Übergeordnetes Ziel der Berufsschulstufe ist es, junge Menschen so zu unterstützen, dass sie eine größtmögliche Handlungsfähigkeit entwickeln in Bezug auf

  • Selbstorganisation und Selbstbestimmung
  • Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
  • Teilhabe am beruflichen oder tätigkeitsorientierten Leben
  • Vorbereitung auf nachschulisches Leben (Arbeit, Wohnen, Freizeit) 

orientiert an den individuellen Kompetenzen der Schüler*innen. 

Hierzu arbeiten wir an der Martinsschule mit verschiedenen außerschulischen und nachschulischen Partnern sowie dem Schulsozialdienst zusammen.

Das Verhältnis der Mitarbeiter*innen zu den Schüler*innen der Berufsschulstufe ist geprägt von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Dies zeigt sich nicht nur in einer altersangemessenen Sprache, sondern auch darin, dass die Schüler*innen befähigt und ermutigt werden, Lernprozesse aktiv mitzugestalten, eigene Vorlieben und Interessen zu entwickeln, zunehmend selbst Entscheidungen zu treffen und für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.

Besondere Themenfelder in der Berufsschulstufe

10. Klasse

  • Arbeit
  • Freizeit
  • Mein Körper/ Sexualität
  • Biografie- und Identitätsarbeit
  • Zukunftswerkstatt
  • gemeinsame Hospitation in einer Förder- und Betreuungsgruppe und einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung

11. Klasse/ 12. Klasse

  • Arbeit und Beruf
  • Durchführung und Vorbereitung der Praktika im Unterricht
  • Freizeit
  • Biografie- und Identitätsarbeit
  • Zukunftswerkstatt
  • Wohnen

Bewegungsförderung wird in allen Klassenstufen in die verschiedenen Bildungsbereiche integriert.

Organisationsformen und Unterrichtsangebote

Die Schüler*innen der Berufsschulstufe lernen in unterschiedlichen Lerngruppen, die je nach Unterrichtsfach nach sozialen Aspekten, nach Interessen oder nach dem Lernniveau der Schüler*innen zusammengesetzt werden. Die Schüler*innen können dadurch in ihren Interessen und Kompetenzen in den verschiedenen Bereichen der Vorbereitung auf das nachschulische Leben bestmöglich gefördert werden. Gleichzeitig erfahren sie vielfältige soziale Bezüge und gegenseitige Anregung und Unterstützung. Sie lernen sich flexibel auf verschiedene Bezugspersonen und Mitschüler*innen sowie Rahmenbedingungen einzustellen.

Die Berufsschulstufe besteht aus 6 Klassen mit ca. 7 – 8 Schüler*innen. Diese Klassen sind jahrgangsübergreifend und heterogen zusammengesetzt und werden von einem kleinen Team an festen Bezugspersonen (Lehrkräfte, Pflege- und Betreuungskräfte, Pflegefachkräfte) unterrichtet und betreut.

Je nach Lernangebot bzw. Unterrichtsfach werden darüber hinaus für bestimmte Zeiten am Tag klassenübergreifende Lerngruppen gebildet, in denen entweder das Lernen von und miteinander in einer heterogenen Gruppenzusammensetzung oder das am Lernniveau orientierte Lernen im Vordergrund steht.

Folgende Lernangebote/Lerngruppe bietet die Berufsschulstufe zurzeit an:

2.1 Information und Vorbereitung auf alle Bereiche des nachschulischen Lebens

  • Es wird in den drei Jahren vermittelt, warum Arbeit wichtig ist und wo diese Arbeit möglich ist.
  • Die Schüler*innen machen ein organisiertes Praktikum in der wohnortnahen Anschlussmaßnahme. Das sind die Förder- und Betreuungsgruppen sowie die Berufsbildungsbereiche der Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Dieses Praktikum wird von der Schule organisiert und im notwendigen Umfang durch die Lehrkräfte begleitet. In der Regel dauert dieses Praktikum eine Woche.

Es wird über verschiedene Wohnformen gesprochen. Auch die Wünsche der Schüler*innen werden hier ermittelt und besprochen.

Sich in der Freizeit zu beschäftigen ist häufig schwieriger, als zunächst gedacht. Es gibt zahlreiche unterstützte Angebote. Diese werden dargestellt. Auch werden Aktivitäten gesucht, die sowohl in der Schule als auch zu Hause möglich sind.

Familie verändert sich. Eltern werden älter, Geschwister selbstständiger. Es wird erarbeitet und besprochen, was sich verändern kann und wie man damit umgeht.

  • Das Thema Partnerschaft und Sexualität nimmt in der Berufsschulstufe eine wichtige Rolle ein und wird in altersgerechter Form besprochen.
  • Bei Bedarf wird Pro Familia zum Thema eingeladen. Hier werden auch Inhalte besprochen, die die Schüler*innen nicht mit den Lehrer*innen bearbeiten wollen.

Was die einzelne Gemeinde bietet, wo man selbst seine Interessen wiederfindet und wie man dort ankommen kann, ist Teil des Lernens in der Berufsschulstufe.

Individuell wird über die Notwendigkeit einer wahrscheinlich lebenslangen Unterstützung gesprochen. Was braucht der/ die Einzelne, um möglichst selbstständig zu leben? Welche Unterstützung brauche ich, welche gibt es?
Ein zentraler Punkt ist hierbei, auch für Angehörige, das Thema der gesetzlichen Betreuung.

2.2 Individuelle Förderplanung

Die Bildungsangebote der Berufsschulstufe orientieren sich an den individuellen Kompetenzen und Ressourcen der Schüler*innen und an ihren Vorstellungen und Wünschen für ihre zukünftige Lebenswelt. Berufswegekonferenzen und individuelle Zukunftsplanungen ergänzen die Arbeit mit den Förderplänen im Rahmen der Individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung.

2.3 Kooperation mit Eltern, außerschulischen und nachschulischen Partnern

Die Eltern werden verstärkt in schulische Themen der Zukunftsgestaltung einbezogen. Hierzu gehört insbesondere die Organisation und Vorbereitung der Praktika in Absprache mit den Eltern und dem Schulsozialdienst der Martinsschule. Schüler*innen und Eltern sollen so berufliche Zukunftsperspektive kennenlernen und erproben. In Zusammenarbeit mit den Praktikumsbetrieben werden notwendige Informationen erarbeitet und weitergegeben. Hierbei sollen auch notwendig und sinnvolle Hilfsmittel und Lagerungsmöglichkeiten der einzelnen Schüler*innen im Praktikum erprobt werden. 

Je nach Voraussetzung und Bedürfnis der Schüler*innen findet anfänglich ein gemeinsamer Praktikumsbesuch von Schüler*innen und Lehrer*innen im Praktikumsbetrieb statt. Am Ende der Praktikumszeit wird ein reflektierendes Gespräch gemeinsam mit dem Praktikumsbetrieb, dem*der Schüler*in, der Lehrkraft und, wenn möglich, den Eltern geführt. Zu möglichen Praktikumsbetrieben zählen Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Förder- und Betreuungsbereiche und Betriebe des ersten Arbeitsmarktes. Wo das Praktikum stattfindet, ist abhängig von den Voraussetzungen der einzelnen Schüler*innen.

Die Schule erarbeitet gemeinsam mit den Eltern einen abschließenden Hilfsmittelversorgungs- und Bewegungsförderungsplan, der an die nachschulischen Institutionen übergeben wird und so das nachschulische Leben berücksichtigt.

Je nach Bedarf der Eltern können Informationen über nachschulische Themen erfolgen. Zudem kann auf Wunsch eine Vermittlung der Eltern an zuständige oder informierende Stellen stattfinden.

Die unterrichtliche Bearbeitung des nachschulischen Weges wird vom Schulsozialdienst der Martinsschule unterstützt. Die innerschulische Arbeit wird durch ein Netzwerk außerschulischer Partner ergänzt, dazu gehören die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM), die Agentur für Arbeit, die Kostenträger der Eingliederungshilfe und die Gesundheitsämter. Für Schüler*innen der Berufsschulstufe, die ein arbeitsmarktnahes Niveau erkennen lassen, kann auch der Integrationsfachdienst mit in den Beraterkreis einbezogen werden.

Schulsozialdienst