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Bewegungsförderung

Ziele der Bewegungsförderung

Bewegungsförderung ist ein durchgängiges Prinzip an der Martinsschule, das in alle Bereiche des Schul- und Unterrichtsalltages integriert und von allen Berufsgruppen – entsprechend ihres beruflichen Profils – unterstützt und umgesetzt wird. Bewegungsförderung gestaltet sich nach ganzheitlichen Gesichtspunkten. Ein wesentliches Ziel ist es, den Schüler*innen vielfältige Körpererfahrungen zu ermöglichen, so dass Bewegungskompetenzen, Wahrnehmungsfähigkeit, Eigenaktivität und Selbstständigkeit entwickelt und erweitert werden können. Bewegungsbildung an der Martinsschule beinhaltet jedoch nicht nur die Erweiterung der Mobilität und Teilhabe der Schüler*innen, sondern auch die Bewahrung des Erreichten sowie die Begleitung von Kompetenzverlusten. Individuelle Wünsche und Grundbedürfnisse der Schüler*innen stehen bei der Entwicklung eigener Bewegungsstrategien im Vordergrund, um eine bestmögliche Entwicklung der Eigenkompetenz zu fördern und soziale Integration zu ermöglichen. Die Anpassung des Lernumfeldes an die individuellen Bedürfnisse ist dabei eine grundlegende Voraussetzung, damit alle Schüler*innen in ihrem eigenen Tempo aktiv sein können.

Die individuelle Bewegungsförderung umfasst die gesamte Schulzeit und bereitet auf das außerschulische und nachschulische Leben vor.

Jeder Klasse sind Sonderpädagogische Fachlehrkräfte mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung (Fachlehrkräfte KMENT) zugeordnet, die ihre Kompetenzen in Bezug auf die Bewegungsbildung in das interdisziplinäre Team einbringen.

Ihre Aufgabenschwerpunkte umfassen folgende Bereiche:

  • Diagnostik in den Bereichen Motorik und Wahrnehmung sowie basierend auf dieser Ausgangslage die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen im Rahmen der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung
  • Erarbeiten und Umsetzen von unterschiedlichen Lagerungsmöglichkeiten und Ausgangspositionen zur schmerzfreien und aktiven Teilnahme am Unterricht sowie zum Dehnen, Kräftigen und Entlasten des Körpers.
  • Berücksichtigung von speziellen Bedürfnissen nach medizinischen Eingriffen.
  • Ermöglichen neuer Bewegungserfahrungen in Form von bewegtem Lernen, im Sport- und Schwimmunterricht sowie durch psychomotorische Angebote
  • Anbahnung altersgemäßer Sportarten, wie z.B. Roller-, Rad- und Inlinerfahren, Ballsportarten, Tanzen usw.
  • Förderung der Selbständigkeit bei Verrichtungen des alltäglichen Lebens und in der Pflege
  • Entwicklung fördern beim Essen und Trinken
  • Einüben von Transfers unter größtmöglicher Selbständigkeit sowie Anleiten des Klassenteams in Bezug auf das Handling , wobei auch kinästhetische Grundsätze in hohem Maße berücksichtigt werden.
  • Versorgung und Anpassung alltäglicher Hilfsmittel, wie z.B. Tische, Bauchausschnitte, Stühle, Essbesteck usw.
  • Beratung und Unterstützung hinsichtlich einer individuell sinnvollen Hilfsmittelversorgung.
  • In Absprache mit den Eltern Organisation von Visiten in der Schule bei einem orthopädischen Facharzt, der in größeren zeitlichen Abständen in die Schule kommt, beispielsweise bei speziellen orthopädischen Fragestellungen oder zur Durchführung von orthopädischen Verlaufskontrollen gemeinsam mit den Eltern und dem Facharzt

Im Rahmen der Bewegungsförderung durch die Fachlehrkräfte KMENT finden Aspekte verschiedener therapeutischer Behandlungskonzepte Berücksichtigung.

Die Hilfsmittelversorgung liegt in der Verantwortung der Eltern. Um kontinuierlich eine gute Versorgung und damit eine optimale Lernausgangslage für die Schüler*innen sicherzustellen, bietet die Schule den Eltern an, die Anpassung und Reparatur von Hilfsmitteln in Zusammenarbeit mit den Fachlehrkräften KMENT und verschiedenen Sanitätshäusern vor Ort in der Schule durchzuführen. Somit kann auf Druckstellen, Schmerzen o.Ä. schnell reagiert und defekte Hilfsmittel können unmittelbar repariert werden.  Hierbei ist eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Eltern eine grundlegende Voraussetzung. Die Versorgung mit Hilfsmitteln in der Schule findet ausschließlich auf Wunsch der Eltern statt.

Um den Schüler*innen vielfältige Bewegungserfahrungen zu ermöglichen und ihnen einen Zugang zu verschiedenen Sport- und Freizeitbereichen zu eröffnen, bietet die Martinsschule eine breite Palette an klassenübergreifenden Bewegungsangeboten an. Hierzu gehören:

  • Schwimm-AG für Schüler*innen mit komplexen Behinderung
  • Neigungsgruppe „Wasserratten“ zum Erwerb von Schwimmabzeichen (mehr erfahren)
  • Eltern-Kind-Schwimmprojekt (mehr erfahren)
  • Zirkus-Gruppe
  • Special-Olympics-Gruppe
  • Heilpädagogisches Reiten
  • Verschiedene AG-Angebote aus dem Bewegungsbereich, wie z.B. Rollstuhltanz, Radfahren, Klettern und Bogenschießen, Tischtennis…
  • Ski- und Kanufreizeiten